Inversionswetterlage
Mittwoch, Oktober 03, 2018 10:25 PM
Schimpach - der kälteste Ort aus Luxemburg
Der Herbst beginnt und damit sinken auch wieder die Temperaturen. Wie jedes Jahr findet man den Ort Schimpach(letz. Schempech) ganz oben bei den kältesten Orten. In der Regel sind es jeden Winter um -18 °C. Zwar liegt dieser Ort im Norden des Landes, ist aber oft 3 bis 6 Grad kälter als umliegende Ortschaften.
Dies liegt an seiner besonderen Lage. Schimpach liegt im Tal einer Hügelkette an der Grenze zu Belgien. Schimpach selbst liegt auf 382m. Entlang des Flusses Wemperbaach gibt es ein Minimum vun 375m. Rund um Schimpach gibt es nur höhere Plätze. 500 Höhenmeter über N.N sind nicht selten. Durch genau diese Topographie kommt es zu speziellen Wetterlagen. Diese nennt man Inversionswetterlage
Inversionswetterlagen
Normalerweise ist es so, dass mit steigenden Höhenmeter die Temperatur sinkt. Im Flachland ist es meistens wärmer als an den Bergspitzen. In manchen Fällen ist dies aber nicht so. Kommt es zu einer Inversionswetterlage, dreht sich die Temperaturkurve um. Oft kommt es zu einer Bodeninversionswetterlage zwischen 500 und 700m über N.N. Unter dieser Grenze kühlt sich die Luft ab. Da kalte Luft schwerer ist als warme Luft, fällt diese in Richtung Boden. Die kalte Luft strömt einen Hang entlang, wo sie sich weiter abkühlt. Im Fall von Schimpach, strömt kalte Luft aus allen Richtungen ins Tal. Dort "sammeln" sich die kalten Luftmassen und kühlen sich weiter ab. Ein Kältesee entsteht. Deshalb ist hier auch noch spät im Mai Frost möglich und auch schon Ende August. Es gibt aufgrund der Topographie nur eine sehr kurze frostfreie Zeitspanne. Vorteile der Topographie gibt es aber im Sommer. Tropennächte sind quasi unmöglich. Es kühlt jede Nacht, trotz Temperatur von tagsüber 35 Grad, auf unter 15 Grad ab. Schweißtreibende Nächte gibt es dort nicht.
Solche Wetterlagen kommen aber nicht nur in Schimpach vor, sondern überall wo man Täler findet.