Winter 78/79 in Luxemburg

Auf dieser Seite geht es um die Ereignisse im Winter 1978/79 und den Schneestürmen in der Zeit.

Im Winter 1978/79 erlebte Luxemburg eine der schwersten Schneekatastrophen der jüngeren Geschichte, eingebettet in eine europaweite Wetteranomalie. Die Ereignisse begannen Ende Dezember 1978, als ein mächtiges Hochdruckgebiet über Skandinavien und Russland eisige Luft nach Mitteleuropa führte, während ein Atlantiktief milde, feuchte Luft heranbrachte. Dieses Aufeinandertreffen führte zu intensiven Schneefällen und stürmischen Böen. In Luxemburg kam es zu massiven Schneeverwehungen, die Straßen unpassierbar machten und viele Ortschaften isolierten. Die Temperaturen blieben tagelang unter dem Gefrierpunkt, und durch Schneestürme wurden frisch geräumte Wege schnell wieder unpassierbar. Die Infrastruktur war stark betroffen: Strom- und Telefonleitungen brachen unter der Last von Schnee und Eis zusammen. Die Versorgung mit Lebensmitteln und anderen Gütern war teilweise stark eingeschränkt, da Transportwege blockiert waren. Besonders dramatisch war die Situation für Menschen in abgelegenen Gebieten. Landwirte litten unter dem Ausfall von Maschinen, wodurch die Versorgung von Tieren erschwert wurde. Viele Fahrzeuge blieben im Schnee stecken, und die Räumung durch staatliche Stellen war eine enorme Herausforderung. Die Wetterlage entspannte sich erst im Januar, doch die Schneemassen blieben durch die anhaltende Kälte lange erhalten

Der Winter 1978/79 hatte in Luxemburg teils gravierende Auswirkungen, insbesondere durch die extremen Wetterbedingungen, die das tägliche Leben erheblich beeinträchtigten:
-Verkehr und Infrastruktur: Die massiven Schneeverwehungen führten dazu, dass viele Straßen unpassierbar wurden. Der öffentliche Nahverkehr kam stellenweise zum Erliegen, und selbst Hauptverkehrswege waren blockiert. Die Schneeräumung wurde durch immer wiederkehrende Verwehungen erschwert. Auch Bahnverbindungen waren betroffen, was die Mobilität weiter einschränkte.
-Versorgungskrise: In abgelegenen Gebieten gab es Probleme mit der Versorgung von Lebensmitteln und anderen Gütern. Schneebedeckte Straßen verhinderten den Transport, und kleinere Gemeinden wurden zeitweise von der Außenwelt abgeschnitten. Dies betraf auch medizinische Notfälle, da Ärzte und Krankenwagen teilweise nur schwer zu ihren Zielen gelangten.
-Stromausfälle: Unter der Last von Schnee und Eis brachen Stromleitungen zusammen, wodurch es in verschiedenen Teilen des Landes zu Stromausfällen kam. Dies hatte wiederum Auswirkungen auf die Heizungssysteme und die Wasserversorgung in vielen Haushalten.
-Landwirtschaft: Landwirte hatten Schwierigkeiten, ihre Tiere zu versorgen, da Futtermittel nicht transportiert werden konnten und Maschinen wie Melkanlagen durch Stromausfälle ausfielen. Milch musste teilweise weggeworfen werden, da sie nicht abgeholt werden konnte.
-Soziale und wirtschaftliche Folgen: Schulen wurden geschlossen, und viele Menschen konnten ihre Arbeit nicht erreichen. Die wirtschaftliche Aktivität wurde durch die Schneekatastrophe stark eingeschränkt. Unternehmen und Geschäfte erlitten Verluste, da Kunden ausblieben und Lieferungen ausfielen.
Diese Ereignisse zeigen, wie stark Luxemburg von dem Jahrhundertwinter betroffen war, obwohl das Ausmaß in anderen europäischen Ländern wie Deutschland oder Polen teils noch dramatischer war.

Hier die Daten der Wetterstation in Trier

Monat Temperaturspanne Temperaturdifferenz Sonne Regen
September 78 2 - 23 Grad -2,1 °C zu grau normal nass
Oktober 78 0 - 22 Grad -0,8 °C zu grau zu trocken
November 78 -4 - +12 Grad -2,5 °C normal sonnig zu trocken
Dezember 78 -11 - +13 Grad -0,6°C normal sonnig zu nass
Januar 79 -18 - +4 Grad -6,2°C normal sonnig zu trocken
Februar 79 -6 - +9 Grad -2,3 °C zu grau normal nass
März 79 -4 - +12 Grad -1,4 °C zu grau zu nass

Geht man nun etwas tiefer suchen, findet man auch Rekorddaten für Luxemburg. So wurden am 01.01.1979 -20.0 °C an der Wetterstation in Grevenmacher gemessen und -17.8 °C auf dem Findel.

Auch die Schneemengen sind äußerst interessant. An der Mosel wurden bis zu 27cm gemessen. Am Findel waren es offiziell 15cm und im Norden des Landes bis zu 60 cm.

Dies war aber nur die erste Katastrophenlage. Im Februar 1979 wiederholte sich die Situation nochmals. Viel Schnee und Dauerfrost sorgen wiederrum für blockierte Straßen und eine gelähmte Gesellschaft. Im Februar 1979 prägte eine außergewöhnlich starke Kältewelle das Wetter in Europa. Verantwortlich dafür war eine sogenannte Blocking-Wetterlage, bei der ein stabiles Hochdruckgebiet über Skandinavien kalte, arktische Luft weit nach Mitteleuropa leitete. Gleichzeitig bildete sich über der Nordsee ein Tiefdruckgebiet, das feuchte Luft mit sich brachte. Beim Zusammentreffen dieser Luftmassen kam es zu heftigen Schneefällen, die durch starke Winde zu einem Schneesturm verstärkt wurden. Der Schneesturm begann am 13. Februar 1979 und dauerte bis zum 18. Februar an. In dieser Zeit fielen in einigen Regionen Deutschlands bis zu einem Meter Schnee. Der Sturm ging mit Orkanböen einher, die den Schnee in großen Mengen verwehten und für massive Verwehungen sorgten. Straßen, Schienenwege und selbst ganze Dörfer wurden durch meterhohe Schneemassen unpassierbar.

Luxemburg lag dabei nur am Rand der neuerlichen Katastrophe. Schnee blieb uns größtenteils erspart. Es gab aber wieder einige Tage Dauerfrost und nachts ging die Temperaturen auch mal wieder auf bis zu -10 Grad zurück.